Freitag, 29. April 2011

Ein Stück Deutschland in Afrika


Sambia ist voller Kontraste. Pure Armut ist Nachbar von modernem Lebensstil. Ich habe schon einige Familien besucht, die ganz unterschiedlichen Lebensstadart haben. Sehr arme, aber auch sehr reiche Familien. Doch interesant ist, dass in sehr sperlich eingerichteten Wohnzimmern ein dicker Fernseher steht. Jeder, selbst kleine Kinder haben ein Handy-meist ohne Tlaktime versteht sich:)

Ein sambianischer Freund erzählte mir mit ehrfürchtigem Stolz von einem tollen Einkaufcenter in Manda Hill(Lusaka). Er wollte es mir unbedingt zeigen. Es war so ein bißchen Deutschland in Afrika-also nicht wirklich extrawagant für mich. Die Preise sind sehr hoch und für Otto-Normalverbraucher zu hoch, aber trotzdem der Stolz der armen Bevölkerung. Ich werde euch demnächst mal Bilder von einem normalen Markt zeigen...Übrigens die Jungs auf dem Foto waren zunächst nicht wirklich begeistert von meiner Idee, aber waren später trotz des Verbots Fotos im Einkaufscenter zu schießen, einverstanden.

Dienstag, 26. April 2011

Reise nach Coperbellt zur NARBYC (National Annual Reformed Baptist Conference)





Am Donnerstag sollte es um 12 Uhr losgehen in die Provinz Coperbellt zu der NARBYC, doch nach zwei Stunden schwitzen und warten auf-weiss ich auch nicht-ging es endlich los. So eine Busfahrt kann ganz schön unterhaltsam sein. Zunächst gibt es keine wirkliche Autobahn; der Busfahrer hat drei von seinen Freunden mitgebracht die ihn vorne mit unterhielten und einer von ihnen spielte den DJ, der zwischen Gospel und Hip Hop „hin –und herswitschte“. Zwischendurch sprangen seine Kollegen aus, so dass am Ende der Fahrt der Busfahrer ohne Freunde blieb. Beim Zwischenstop nach vier Stunden habe ich Pommes bestellt. Gut, dass ich wusste, dass ich Pommes bestellt hatte, sonst hätte ich sie nicht als solche identifizieren koennen. Das Hähnchen hatte wahrscheinlich den 2.Weltkrieg überlebt. Nach insgesamt 6 Stunden Fahrt kamen wir beim wunderschönen College an.
Das College ist sehr abgelegen, sodass sehr ruhig ist. Das Gelände ist wirklich sehr idylisch und wunderschön für Spaziergänge, die Abends und Morgens machen konnte. Der Sternenhimmel war wirklich sehr schön, zumal ich in Afrika mehr Sterne sehen kann als ihr in DeutschlandJ.
Es waren über 200 Jugendliche aus ganz Sambia angereist, um Vorträge zu dem Thema: „Our darling sins“ zu hören. Die Vorträge von Pastor Choolwe Mwetma waren sehr biblisch fundiert. Er predigte über u.a. über die Sünde der Lüge, der Faulheit, des Lästern, des Unglaubens, der Menschenfurcht und führte uns Jugendliche immer wieder nach Golgatha zu Jesus Christus, den Gekreuzigten. Bei Jesus ist Vergebung und Befreiung von Sünde. Das Programm war sehr „stramm“.



Viele Vorträge, viel Gesang! Das Singen war sehr laut und bewegend, wenn nicht auch beweglich. Wir haben alte Hymnen in Englisch, aber auch einige Lieder in Bemba gesungen. Am Sonntag hatten wir einen Abend mit vielen Beiträgen. Viele Lieder, Sketsche, Zeugnisse. Ich hatte die Möglichkeit über Deutschland und über mein Lebenszeugnis zu berichten. Ich war ganz schön nervös, aber war ganz okay.
Außerdem hat das Wochenende gezeigt, dass in Afrika Volleyball nicht wirklich populär ist, da noch immer nach alten Regeln gespielt wird und keine Taktik zu erkennen ist…
Für mich war das lange Wochenende eine gute Möglichkeit viele Christen aus Sambia kennenzulernen. Pastor Choolwe Mwetma, der neben seiner pastoralen Tätigkeit auch in die Arbeit einer Bibelschule involviert ist, hat mich eingeladen nächste Woche zu ihm zu kommen. Er erwähnte in einem Gespräch, dass er es wirklich sehr traurig ist, dass in dem Land, in dem die Reformation gestartet hat, Liberalismus und Arminianismus tiefe Wurzeln geschlagen haben. Mein Gebet ist, dass in Deutschland wieder die Lehren der Reformation proklamiert werden.
Gestern bin ich dann wieder abends um 16 Uhr wieder in Lusaka bei meiner Gastfamilie angekommen. Ab morgen werde ich bei Pastor Mbewe wohnen, der direkt neben dem Gemeindehaus wohnt.
Es wird langsam dunkel…deswegen mache ich an dieser Stelle erstmal Schluss.
Danke für eure Gebete, eure E-mails, Kommentare und für finanzielle Unterstützung.
Euer Emil

Montag, 25. April 2011

Ich bin wieder in Lusaka

Ich bin gerade zurueck von der Konferenz. Die Konferenz war sehr gesegnet und ich habe die Gemeinschaft sehr genossen. Das Thema war: Our darling sins...
Vielen Dank fuer eure Gebete...
Bilder und einiege Details folgen:)

Mittwoch, 20. April 2011

Wasser aus dem Wasserhahn

Hallo alle zusammen!
Gestern Abend habe ich Wasser aus dem Wasserhahn getrunken. Leider musste ich heute dafuer buessen und habe lange an einem Ort verbracht...
Gott sei Dank! Nach drei Stunden Schlaf und ein Paar Tabletten geht es mir wieder sehr gut.
Morgen fahre ich fuer 4 Tage zu der National Reformed Youth Conference, waere gut wenn ihr auch das in euren Gebeten berueksichtigt.
Liebe Gruesse
Emil

Montag, 18. April 2011

Der Sonntagsgottesdienst...

Am Sonntag ist erst mal eine Stunde Bibelstudium in Gruppen von ca. 80 Personen. Danach findet der Hauptgottesdienst statt, der ungefähr 2,5 Stunden dauert. Es wird viel, laut und sehr „beweglich“ gesungen. Zu dem Morgen Gottesdienst kommen geschätzte 800 Besucher. Es gibt Bibellesungen und dann folgt die Predigt (ca. 45 min). Diesen Sonntag durfte ich mich der Gemeinde vorstellen. Kaum einer kriegt es hin meinen Namen auszusprechen. Außerdem stellen die Afrikaner manchmal merkwürdige Fragen. Sie fragen viel über Familie, wie es ihr geht usw.

Nachmittags findet dann ein weiterer Gottesdienst statt, der ungefähr 2 Stunden dauert.


In Zukunft werde ich wahrscheinlich versuchen am Montag alle meine Blogeinträge, E-mails zu schreiben, da ich Montags meinen „Pastoren-Sonntag“ habe.

Also noch mal zusammengefasst: Dieser Blog würde nicht ausreichen, um alles zu berichten, was ich hier erlebeJ Ich fühle mich hier wirklich sehr wohl!

Verlobungsfeier und ich habe ES gegessen...

Keine Sorge, es geht nicht um meine Verlobungsfeier! Am Samstag war ich bei einer Verlobungsfeier. Es war sehr interessant die traditionellen Bräuche mitzuerleben. Wenn ich das richtige verstanden habe, ist die Feier ein Dankeschön für den Bräutigam. Die Braut schickt ihm(sie ist zunächst nicht anwesend) ganz viel Essen, um zu demonstrieren, dass sie reif ist zu heiraten. Es war wirklich sehr lustig, weil die Mutter der Braut zu jedem Gericht eine Geschichte erzählt hat und mir, dem Europäer- erklärt hat was für Essen das Essen. Währenddessen wurde die ganze Zeit laut und wirklich schön in Njana gesungen. Der Vater der Braut, gab dem Bräutigam eine Axt und einen Bogen als Symbole für die Aufgaben die er hat: Die Braut zu schützen (Axt) und sie zu versorgen (Bogen). Das Essen war einfach genial. Ich habe wieder alles mögliche probiert. Mein Favorit waren Grashüpfer und Raupen(„Katapilla“). Die Grashüpfer schmecken sind wirklich eine Delikatesse. Sie sind sehr knusprig und ich kann sie nur jedem empfehlen, ich konnte gar nicht genug von ihnen kriegen.

Play Park ist nicht nur ein Spiel


Der sog. Play Park ist eine große Fläche in einer wirklich sehr Armen Gegend in Lusaka. Früher war es ein Ort, an dem sich die Drogenabhängigen und Alkoholiker trafen. Doch heute ist es Eigentum der „Kabwata Baptist Church“ und trägt den Namen „Play Park“ („Spiel Park“). Hier kommen viele Kinder und Jugendliche zum Fussballspielen hin. Doch das Ziel ist es die Heranwachsenden nicht nur mit Sport zu unterhalten, sondern gute Beziehungen zu ihnen aufzubauen, ihnen das Evangelium zu bringen. Pastor Shamfuti ist für diese Arbeit verantwortlich. Er hat die Kinder liebgewonnen und verbringt viel Zeit mit den Kindern mit Sport und danach verkündigt er ihnen das Evangelium.

Verloren gegangen :)


In Sambia wird es sehr schnell und früh dunkel. Um 19 Uhr ist es stockdunkel, so dass man die eigene Hand vor den Augen nicht sehen kann. Am Donnerstag ging um kurz vor 19 Uhr von der Kirche los zu meinem Haus. Man hört viele Betrunkene Leute schreien und grollen, dir hinterherufen. Es gibt keine Strassenbeleuchtung und mein Haus ist im Hinterstenwinkel, so dass es sehr gefährlich war. Ich verlief mich derart, dass ich überhaupt keine Orientierung mehr hatte. Alle Strassen sehen gleich aus. Der Höhepunkt war, dass ich in eine große Matschpfütze trat. Ich bete, dass Gott mir helfe den Weg zu finden, da es langsam doch bedrohlich ernst wurde. Dann fand ich eine mir bekannte Gegend und schlussendlich fand ich den Weg.

Früh aufstehen und schlafen gehen


Da es früh dunkel wird-um 19 Uhr ist es stockdunkel- und die Strassen auch nicht beleuchtet sind, verbringe ich die Abende mit der Familie. Der Vater erzählt mir lustige Geschichten von seiner Kindheit und dem Dorfleben in Sambia. Er war als kleines Kind mit seinem Onkel an einem Fluss Fische angeln. Er sah ein Tier und sagte seinem Onkel, guck mal Onkel, was für ein schönes Tier. Als der Onkel seinen Blick langsam der Tier zuwandte, lief er schreiend weg: „A Liooooooooooon!“ Der Onkel erzählte der Mutter, das der Junge von einem Löwen gefressen wurde. Sie weinten und schrien. Sie gingen dann zu der Stelle am Fluss und sahen den Burschen auf einem kleinen Baum sitztenJ Wir gehen zwischen 22 und 23 Uhr schlafen. Nachts höre ich Raten, die zum Glück nur draußen auf dem Dach des Hauses rumlaufen. Um kurz vor Sechs höre ich schon, dass die Frauen der Familie das Haus von den unwillkommenen nächtlichen Besuchern putzen.