Montag, 20. Juni 2011

Mit Malaria getauft!

Bevor ich nach Sambia ging, hat ein guter Freund mich gewarnt: „Emil, ob du willst oder nicht du wirst Malaria bekommen.“ Seine Worte waren zwar nicht gerade ermutigend, aber sollten Realität werden.

Mein professioneller Dorfdoktor in Deutschland mit guter Erfahrung und Weisheit riet mir, die „Malaria Medizin“ erst zu nehmen, wenn ich mir absolut sicher bin, dass ich Malaria habe. Wie cool er das sagte, so sicher fühlte ich mich mit meiner Medizin im Handgepäck.

Die ersten Monate fühlte mich pudelwohl. Auch als ich Ende Mai eine Woche im tiefen Busch verbracht habe, hatte ich keine Beschwerden, außer Magenschmerzen. Eine Woche nach dem fühlte ich mich sehr schwach und Kopfschmerzen häuften sich. Am Mittwoch (8.Juni) war es sehr extrem. Die Nacht über hatte ich hohes Fieber. Am nächsten Tag ging ich dann zum Krankenhaus, da ich dachte Malaria hätte mich heimgesucht. Eine Krankenschwester versuchte meine Vene mit der Nadel krazend zu suchen- war aber nicht direkt erfolgreich. Der Bluttest ergab lediglich, dass ich kein Malaria habe. Mit einigen Tabletten beschenkt verließ ich das Krankenhaus. Freitag(10.Juni) war einfach nur katastrophal.Zusammengefasst: Hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen und "Toilettenbesuche".

Am Samstag Morgen(11. Juni) dachte ich es ginge mir wieder besser, doch ich täuschte mich. Am Abend ging es mir so schlecht, dass ich wieder ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Mein Fieber war wieder bei ungefähr 40 Grad. Ich bekam 3 Liter Wasser, weil ich so viel Wasser verloren habe und einige andere Infusionen. Am Sonntag nachmittag entließ mich einer der Doktoren, ich weiss nicht warum. Vielleicht weil er wieder kein Malaria gefunden hat.
Am Dienstag(14. Juni) kam ich wieder ins Krankenhaus und sie fanden endlich Malaria. Am Dienstag Abend wurde ein alter Mann in mein Zimmer verlegt. Alle seine Verwandten, Nachbarn und wer auch immer, kamen ihn besuchen. Er war zwar nicht fähig zu sprechen, aber seine Verwandten unterhielten sich ziemlich laut. Um Mitternacht verließen die meisten Gäste ihn. Die erste Nacht konnte ich wirklich nicht schlafen, da es ziemlich laut war und ich starke Schmerzen hatte. Am Mittwoch musste die Medizin verstärkt werden, da sie meine Krankheit nicht ganz im Griff hatten. Ein anderes Problem war und ist noch momentan ein bisßchen, dass ich Essen musste, aber mein Magen wie verschlossen war und ich keinen Appetitt hatte. Ein gut befreundeter Pastor aus Lusaka sagte zu mir: "Nun bist du mit Malaria getauft. Du hast jetzt afrikanisches Blut."

Es war wirklich toll, dass so viele aus der Gemeinde mich besuchten, für mich beteten, mir Essen und Getränke brachten. Eine Dame gab mir sogar ihren I-Pod, damit ich Ablenkung hatte. Die Familie, in der ich momentan lebe hat sich ziemlich gut um mich gekümmert.

Am Freitag (17.Juni) wurde ich entlassen. Ich fühle mich noch ein wenig schwach auf den Beinen, habe einige Kilos verloren und habe noch nicht wirklich guten Apetitt. Heute bekam ich meine letzte Spritze, muss nur noch am Mittwoch zur Nachuntersuchung zum Krankenhaus.

Ich danke euch allen für eure Gebete! Ich hoffe, dass ich diese Woche wieder langsam anfangen kann zu arbeiten. Nächste Woche will ich nach Livingstone (Victoria Falls) reisen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich es schaffen werde. Bitte betet auch dafür.

5 Kommentare:

  1. Gute Besserung Emmil. Ich bete für dich.

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  2. Schön, dass es dir besser geht! Wir beten für dich!

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  3. HI Emil

    ich bin froh zu hören, dass es dir besser geht. Haben für dich gebet und beten weiter. Ich vermisse dich bruder!

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  4. hey Emil, du hast uns echt alle hier geschockt!! Doch Gott sei dank geht es dir jetzt besser!
    Denken auch weiter im Gebet an dich.
    Ich freu mich schon, dich bald wieder zu sehen!
    Liebe Grüße, Manni

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  5. Hi Bruder,

    ich freue mich dass es dir besser geht. Pass bitte in der Zukunft auf die Fliegen auf, lass dich nicht von denen wieder stechen :-)
    Gute Besserung

    Gruß
    David G.

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